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2. November 2023· 4 Minuten Lesezeit

COPD und Rauchen: Aufhören für eine bessere Zukunft

quiting smoking for copd awareness month
Ein Rauchstopp kann Lungenfunktion, Gesundheit und Lebensqualität erheblich verbessern. Er ist bei COPD der erste Schritt in eine bessere Zukunft.

November ist der Monat der COPD-Sensibilisierung. Sofern Sie oder ein Angehöriger nicht selbst an COPD leiden, haben Sie allerdings vermutlich noch nie davon gehört, dass es einen Monat gibt, in dem möglichst vielen Menschen diese chronische und fortschreitende Atemwegserkrankung bewusst gemacht werden soll, von der Millionen Menschen betroffen sind. Bei den zahlreichen Faktoren, die COPD verursachen können, steht das Rauchen ganz oben.

Was ist COPD?

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung oder COPD ist ein Oberbegriff für Krankheiten, bei denen der Atemfluss in die Lunge und wieder hinaus behindert ist, was mit Atemschwierigkeiten einhergeht. COPD ist die vierthäufigste Todesursache weltweit, Millionen Menschen sind betroffen.* Neben der erschwerten Atmung treten bei COPD viele weitere Probleme auf, u. a. Aktivitätseinschränkungen, Arbeitsunfähigkeit, häufigeres Aufsuchen der Notaufnahme, stationäre Aufenthalte, Depressionen und sonstige chronische Erkrankungen wie Diabetes, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Asthma.

COPD und die Gefahren des Rauchens

Rauchen ist die häufigste Ursache von COPD. In etwa 75 %*der COPD-Fälle sind Menschen betroffen, die rauchen oder in der Vergangenheit geraucht haben. Bei jedem Zug an einer Zigarette werden gesundheitsgefährdende Toxine freigesetzt, die nach und nach die Infektionsabwehr der Lunge schädigen und die Atemwege verengen. Mit der Zeit verursacht dieser ständige Angriff auf die Lunge eine Schwellung der Bronchien. Tief in der Lunge werden winzige Luftbläschen (Alveolen) zerstört, über die der Sauerstoff ins Blut gelangt und das Kohlendioxid aus dem Blut wieder in die Lunge transportiert wird. Dort wird es dann ausgeatmet.

In der Folge entsteht eine überblähte Lunge, in der übermässig viel Luft verbleibt, sodass die Lungenkapazität*beim Einatmen verringert ist. Ein noch grösseres Problem stellt aufgrund der verengten Atemwege die Schwierigkeit dar, die einmal eingeatmete Luft wieder auszuatmen. Irgendwann wird jeder Atemzug zum Kampf.

Eine Möglichkeit, den Schaden zu begrenzen, liegt darin, mit dem Rauchen aufzuhören

Es gibt Medikamente und Inhalatoren zur Linderung der Symptome und zur Erweiterung der Atemwege. Die einzige Möglichkeit, das Fortschreiten der COPD und die Schädigung der Atemwege aufzuhalten, besteht für Raucher jedoch darin, Nichtraucher zu werden.

Ohne das Rauchen erholt sich die geschädigte Lunge zwar nicht vollständig, weitere Schäden und das langsame Abnehmen der Lungenfunktion werden aber verhindert.

Raucher, die mit dem Thema konfrontiert werden, rechtfertigen ihr Weiterrauchen oft damit, dass sie zu alt seien, bereits zu viel rauchten und niemals aufhören könnten oder bereits zu viel Schaden entstanden sei; es lohne sich nicht, jetzt noch aufzuhören.  Es gibt jedoch genug Beweise, dass das Gegenteil der Fall ist.  

Das American Journal of Respiratory Critical Care veröffentlichte eine Studie, aus der hervorgeht, dass «starke Raucher möglicherweise am meisten davon profitieren, aufzuhören, und am meisten zu verlieren haben, wenn sie weiterhin rauchen». Ferner ergab die Studie, dass ältere Raucher genauso profitieren können wie junge Raucher, was die verringerte Abnahme der Lungenfunktion betrifft. Letztendlich kommt es bei denjenigen Rauchern mit der schlechtesten Lungenfunktion auch zur schnellsten Verschlechterung der Lungenfunktion, wenn sie weiterrauchen.*

Der Gedanke, keine Zigarette mehr anzurühren, mag manchen Menschen unmöglich erscheinen. Es ist jedoch sehr motivierend, dass bereits innerhalb weniger Stunden der Nutzen einsetzt. Der Zeitstrahl Rauchentwöhnung*zeigt, dass sehr schnell Veränderungen erkennbar sind und dass sich der Lungenzustand in weniger als einem Jahr signifikant verbessert.

Was passiert, nachdem ein Raucher seine letzte Zigarette geraucht hat?

  • 20 Minuten: Die Herzfrequenz sinkt.
  • 8 Stunden: Der Sauerstoffgehalt im Blut normalisiert sich.
  • 48 Stunden: Der Schleim in der Lunge beginnt sich zu lösen, und der Geschmacks- und Geruchssinn verbessern sich.
  • 72 Stunden: Die Atemwege entspannen sich langsam, es fehlt nicht mehr so viel Energie.
  • 2 bis 12 Wochen: Das Herz wird stärker und der Kreislauf verbessert sich.
  • 3 bis 9 Monate: Weniger Husten und Keuchen, da die Lungenfunktion sich um bis zu 10 % verbessert!
  • 1 Jahr: Das Risiko einer Herzerkrankung beträgt nur die Hälfte des Risikos, das diejenigen tragen, die weiterhin rauchen.
  • 10 Jahre: Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, beträgt nur die Hälfte des Risikos aktueller Raucher.
  • 15 Jahre: Das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls entspricht dem Risiko von Menschen, die nie eine Zigarette geraucht haben.

Der erste Schritt

Für jeden Raucher ist es sehr schwer, wieder aufzuhören. Wenn Sie jedoch an COPD leiden, geht es dabei um mehr. Jede Zigarette kann die Lunge weiter schädigen. Es ist also jetzt sofort an der Zeit aufzuhören. Auch wenn Sie es schon einmal versucht haben: Es ist nie zu spät aufzuhören und zu beginnen, Ihren Lungen- und allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern. Wie der «Zeitstrahl Rauchentwöhnung» zeigt, setzt der Nutzen schon innerhalb von Minuten ein und wird mit der Zeit immer grösser und ausgeprägter.

Denken Sie daran, dass dieser erste Schritt, Nichtraucher zu werden, das Wichtigste ist, das Sie selbst tun können, um das Fortschreiten Ihrer COPD zu verlangsamen. Machen Sie sich einen Plan und holen Sie Ihre Familie und Freunde zur Unterstützung mit ins Boot.

Nutzen Sie alle verfügbaren Hilfsmittel, um noch heute aufzuhören.

COPD-Selbsthilfegruppen

Allison DeMajistre, BSN, RN, CCRN
Allison DeMajistre, BSN, RN, CCRN

Allison DeMajistre ist freiberufliche Medizinjournalistin mit zehnjähriger Erfahrung als Krankenschwester für Intensivpflege. Sie schreibt über diverse Gesundheitsthemen, wie Kardiologie und Pulmonologie. Allison DeMajistre ist bestrebt, komplexe medizinische Informationen für Patientinnen und Patienten vereinfacht und verständlich zu präsentieren sowie aufschluss- und lehrreiche Artikel für medizinische Fachkräfte zu schreiben.

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