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18. Oktober 2023· 3 Minuten Lesezeit

Diagnostische oder inzentive Spirometrie: Evidenz und Indikationen

incentive vs. diagnostic spirometry
Bei der diagnostischen Spirometrie werden die Lungenkapazität, der Atemstrom und weitere wichtige respiratorische Parameter gemessen, um Lungenerkrankungen wie z. B. Asthma oder eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zu diagnostizieren und zu beurteilen. Die inzentive Spirometrie dient einem anderen Zweck.

Bei Menschen mit Lungenerkrankungen sind Lungenfunktionsprüfungen standardmässig Teil ihres klinischen Behandlungsplans. Es gibt viele Arten von Lungenfunktionstests, wobei die Spirometrie die geläufigste ist. Beim Begriff «Spirometrie» denken die meisten Menschen wahrscheinlich an die diagnostische Spirometrie, eine Lungenfunktionsprüfung, bei der die wichtigsten Werte gemessen werden: Einsekundenkapazität (FEV1), forcierte Vitalkapazität (FVC), relative Sekundenkapazität (FEV1/FVC), FEV1 in Prozent des Sollwertes (ppFEV1), FVC in Prozent des Sollwertes (ppFVC) u. a. Die diagnostische Spirometrie kommt bei der Diagnose und Behandlung von Lungenerkrankungen wie Asthma oder chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) zum Einsatz. Es gibt jedoch auch die inzentive Spirometrie, die nicht Diagnose-, sondern anderen Zwecken dient.

Inzentive Spirometrie

Die inzentive Spirometrie sollte nicht als eine Möglichkeit des Lungenfunktions- oder Gesundheitsmanagements betrachtet werden. Sie ist vielmehr als eine Form der Lungenrehabilitation zu sehen, die nicht zur klinischen Beurteilung eingesetzt wird, sondern als ein Instrument zum Lungentraining.* Die inzentive Spirometrie wird oft in der Physio-, Sprach- und Atemtherapie eingesetzt. Über die Visualisierung der Atemleistung werden die Patienten dazu motiviert, langsam und tief einzuatmen.* Damit ein Patient bestmöglich von der inzentiven Spirometrie profitieren kann, muss er langsam einatmen, um die Lungen und Atemwege zu dehnen, so wie beim Gähnen oder Seufzen.* Obwohl die gleichen inspiratorischen und expiratorischen Atemmechanismen genutzt werden, wird die inzentive Spirometrie in der Praxis anders durchgeführt als die diagnostische Spirometrie. Das Incentive-Spirometer ist dafür vorgesehen, tiefe, langsame Atemzüge zu fördern, und lässt den Patienten erkennen, wann ein voreingestellter Inspirationsfluss erreicht ist.*

Diese Art der Lungenrehabilitation fördert die Atmung, trainiert die Lungen, kann Schleim lösen und fördert die Lungenexpansion.

incentive spirometer
Abbildung 1: Incentive-Spirometer

Diagnostische Spirometrie

Die diagnostische Spirometrie hingegen ist genau das, was ihr Name sagt: eine klinische Beurteilung zur Diagnose (und Überwachung) von Lungenerkrankungen Bei der diagnostischen Spirometrie handelt es sich um den klinischen Standard und um die umfangreichste und genaueste Art zu messen, wie die Lungen eines Menschen funktionieren. Diese Art der klinischen Untersuchung macht den Einsatz eines speziellen Gerätes erforderlich, wie z. B. des ndd-Spirometers EasyOne Air oder Easy on-PC, damit anhand des Ausatemstroms eines Patienten diverse Messwerte bestimmt werden können. Einige Werte lassen sich voneinander unabhängig betrachten, wie z. B. die FEV1, mit deren Hilfe zwischen einer obstruktiven oder einer restriktiven Lungenerkrankung unterschieden werden kann.

Die Global Initiative for Asthma und die Global Initiative for Obstructive Lung Disease, bei denen es sich um weltweit führende Asthma- und COPD-Organisationen handelt, beschreiben beide die Bedeutung diagnostischer Spirometriewerte für die Bestätigung dieser Krankheiten und als Bestandteil des Krankheitsmanagements. Lungenfunktionsprüfungen sind global betrachtet ein so wichtiger Bestandteil des Asthma- und COPD-Managements, dass die zu seltene Durchführung einer der Hauptgründe für die weltweite Unterdiagnose beider Erkrankungen ist. Darüber hinaus wird die Spirometrie vierteljährlich als Teil des Routinemanagements der zystischen Fibrose durchgeführt. Aus einer Studie geht hervor, dass routinemässig durchgeführte Spirometrien mit höheren Diagnose- und Behandlungsraten von Exazerbationen assoziiert waren, was sich potentiell langfristig auf die Lungenfunktion auswirkt, da es wichtig ist, Exazerbationen so früh wie möglich zu behandeln.* Neben Asthma und COPD gibt es ausserdem noch weitere Indikationen für die Durchführung einer diagnostischen Spirometrie (manchmal auch als «kleine Lungenfunktionsprüfung» bezeichnet). Dabei sind die diagnostischen Einsatzmöglichkeiten vielfältig, wie z. B. die Untersuchung von Patienten mit Atemnot, die Vorsorgeuntersuchung von Patienten mit einem Risiko für Lungenerkrankungen oder die Beurteilung des präoperativen Risikos, der Prognose oder des Gesundheitszustands vor einer anstrengenden sportlichen Aktivität. Die Indikationen umfassen darüber hinaus die Überwachung u. a. der Wirksamkeit einer therapeutischen Intervention oder von Personen, die bei der Arbeit gesundheitsgefährdenden Substanzen ausgesetzt sind. Die diagnostische Spirometrie ist sogar für die öffentliche Gesundheit relevant, wenn sie z. B. für epidemiologische Untersuchungen oder die klinische Forschung zum Einsatz kommt.*

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Fazit

Die Spirometrie ist ein Lungenfunktionstest, bei dem gemessen wird, wie viel Luft ein Patient wie forciert nach tiefem Einatmen aus der Lunge ausstossen kann. Bei der inzentiven Spirometrie handelt es sich um eine besondere Art der Spirometrie, deren Ziel es ist, Menschen zu motivieren, bewusst tief zu atmen, ohne dass eine Messung erfolgt oder das Management chronischer Lungenerkrankungen beeinflusst wird. Die diagnostische Spirometrie dagegen ist eine umfassende und genaue Art, die Lungenfunktion zu messen. Die diagnostische Spirometrie kann eingesetzt werden, um Lungenerkrankungen zu diagnostizieren, und wird im Anschluss zu einem wichtigen Bestandteil des Krankheitsmanagements.

Tré LaRosa
Tré LaRosa

Tré LaRosa ist Berater, Wissenschaftler und Autor im Raum Washington, DC, mit umfassender Erfahrung in der Forschung (Grundlagenforschung, translationale und klinische Forschung) und im Bereich der Patient Reported Outcomes (Therapieerfolge). Seine zahlreichen Veröffentlichungen befassen sich mit den Neurowissenschaften, der Pulmologie und den Atemwegserkrankungen, einschliesslich der Patientenperspektive. Er bildet sich ständig weiter, liest und schreibt viel, verbringt gerne Zeit in der Natur und erzählt allen von seinem kleinen Golden Retriever Duncan. 

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