Die Vorteile der Spirometrie
Atmung, Gesundheit und Wohlbefinden sind eng miteinander verbunden. Wer gesunde Lungen hat, kann sich mehr bewegen, was sich in der Regel auch positiv auf unseren Schlaf und auf die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns auswirkt. Für eine gute Lungengesundheit zu sorgen ist allerdings nicht immer leicht, besonders für Raucher und Ex-Raucher mit COPD, Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen (wie Asthma oder Mukoviszidose) und solche, deren Lungen durch ihren Beruf gefährdet sind.
Spirometrie-Tests sind die am häufigsten durchgeführten Lungentests. Dabei wird untersucht, wie viel und wie schnell jemand Luft ein- und ausatmen kann. Die Spirometrie ist nicht nur das beste Mittel für die Diagnose von Lungenkrankheiten, sie ist auch hilfreich für die Überwachung der Lungenfunktion und für die individuelle Einstellung von Medikamenten.
Spirometrische Tests und Früherkennung von Atemwegserkrankungen #
Eine frühzeitige Diagnose von Atemwegserkrankungen ist entscheidend, um bereits im Anfangsstadium geeignete Maßnahmen zu ergreifen und die Abnahme der Lungenfunktion zu verlangsamen. Die Spirometrie liefert drei zentrale Parameter, anhand derer der behandelnde Arzt erkennen kann, ob ein Patient an einer restriktiven oder obstruktiven Lungenerkrankung leidet.
Diese drei Parameter sind:
- Forcierte Vitalkapazität (FVC) – Die Luftmenge, die eine Person bei einem forcierten Atemstoß ausatmen kann
- Forciertes exspiratorisches Volumen (FEV1) – Die in der ersten Sekunde eines forcierten Atemstosses ausgeatmete Luftmenge
- Verhältnis von FEV1 zu FVC (FEV1/FVC) – Der Quotient aus der Luftmenge, die ein Patient innerhalb der ersten Sekunde ausatmen kann, und der gesamten forcierten Vitalkapazität
Anhand dieser Parameter kann der behandelnde Arzt feststellen, ob das Muster einer obstruktiven oder restriktiven Lungenerkrankung entspricht oder normal ist.
Obstruktive Lungenerkrankung
- FEV1 vermindert
- VC normal (oder vermindert)
- FVC normal (oder vermindert)
- FEV1/FVC-Verhältnis vermindert
Restriktive Lungenerkrankung
- FVC vermindert
- FEV1/FVC-Verhältnis normal bis erhöht
Spirometrie zur Überwachung von Atemwegserkrankungen #
Die Spirometrie eignet sich nicht nur zur Diagnose von Lungenerkrankungen, sondern liefert auch wertvolle Informationen, um langfristige Behandlungspläne individuell für Patienten zu gestalten.
So ist es beispielsweise bei der Behandlung1 von Asthma erforderlich, die Lungenfunktion wiederholt objektiv spirometrisch zu bestimmen:
- Bei der Erstuntersuchung
- Nach Behandlungsbeginn und Stabilisierung der Symptome
- Während Phasen mit fortschreitenden oder anhaltenden Asthmaschüben (Exazerbationen)
- Mindestens alle 1–2 Jahre bzw. je nach Ansprechen auf die Therapie ggf. auch häufiger
Ferner ist die Spirometrie ein objektives Testverfahren zum Monitoring des Fortschreitens der Krankheit bei COPD sowie zum Stellen einer Prognose und zum Einschätzen der Lebenserwartung auf Grundlage der Schwere der Symptome und der Anzahl der Exazerbationen. Mit abnehmendem FEV1 steigt das Mortalitätsrisiko.
Laut dem Gold Report 2024 kommt der Spirometrie bei der Prävention, Diagnose und Behandlung von COPD („Global Strategy for Prevention, Diagnosis, and Management of COPD“) unter anderem in folgenden Bereichen eine tragende Rolle zu:
- Diagnose
- Feststellung des Schweregrads der Atemwegsobstruktion (zur Prognose)
- Nachuntersuchung
Bei der Nachuntersuchung kann der behandelnde Arzt über das weitere therapeutische Vorgehen entscheiden. So kann beispielsweise eine medikamentöse Therapie angezeigt sein, wenn eine Diskre-panz zwischen den Ergebnissen der Spirometrie und dem Schweregrad der Symptome besteht.
Mögliche nicht-medikamentöse Interventionen umfassen Rauchentwöhnung, Lungenrehabilitation, Sauerstofftherapie oder gegebenenfalls bronchoskopische Eingriffe.
Nachuntersuchungen geben zudem Aufschluss darüber, ob eine rasche Verschlechterung des Zu-stands vorliegt, die bei einem weiteren Fortschreiten der Symptome eine nicht-invasive Beatmung oder palliative Maßnahmen erforderlich machen könnte.2
Die Hauptvorteile der Spirometrie #
Wenn Mediziner Patienten mit Verdacht auf eine Atemwegserkrankung routinemäßig mittels Spirometrie untersuchen, ist dies von entscheidendem Vorteil in Bezug auf:
- Früherkennung von Atemwegserkrankungen
- Effizientes Monitoring von chronischen Lungenerkrankungen
- Ausarbeitung individueller Behandlungspläne und besseres Krankheitsmanagement
Die frühzeitige und akkurate Diagnose von Atemwegserkrankungen ist wesentlich für eine erfolgreiche Therapie und ein gutes Behandlungsergebnis. Für die meisten Betroffenen ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Daher sollte der Einsatz von Spirometrie in der Arztpraxis der erste Schritt auf dem Weg zu einem individuellen und langfristigen Behandlungsplan sein.
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asthsumm.pdf. Accessed November 5, 2023. https://www.nhlbi.nih.gov/sites/default/files/media/docs/asthsumm.pdf ↩︎
2024 GOLD Report. Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease - GOLD. Published 2023. https://goldcopd.org/2024-gold-report/ ↩︎
Geschrieben von
Allison DeMajistre
BSN, RN, CCRN
Allison DeMajistre ist freiberufliche Medizinjournalistin mit zehnjähriger Erfahrung als Krankenschwester für Intensivpflege. Sie schreibt über diverse Gesundheitsthemen, wie Kardiologie und Pulmonologie. Allison DeMajistre ist bestrebt, komplexe medizinische Informationen für Patientinnen und Patienten vereinfacht und verständlich zu präsentieren sowie aufschluss- und lehrreiche Artikel für medizinische Fachkräfte zu schreiben.