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· 9 Minuten Lesezeit

Herausforderung COPD: Der aktuellen globalen Notlage bei der öffentlichen Gesundheit begegnen

copd global health crisis
COPD führt zu einer sich ausweitenden globalen Gesundheitskrise. Indem wir COPD frühzeitig begegnen, können wir dazu beitragen, die Prognose für Patienten zu verbessern und die langfristige finanzielle Belastung für Gesundheitssysteme zu verringern.
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Inhaltsverzeichnis

Eine Erkrankung, von der ca. 300 Millionen Menschen weltweit betroffen sind, die die dritthäufigste Todesursache (COVID-19 nicht mitgerechnet) darstellt und für schätzungsweise 425 Todesfälle pro Stunde verantwortlich ist, ist zugleich eine der am sträflichsten vernachlässigten.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) sind eine äusserst häufige und heterogene Form von Lungenerkrankung und können sich als Bronchitis und/oder Emphysem manifestieren. Sie entstehen im Laufe des Lebens aus einem komplexen Zusammenspiel von Genen und Umwelt. Zugleich sind sie für eine der drängendsten weltweiten Gesundheitskrisen verantwortlich, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Morbidität und Mortalität von Menschen, nationale Gesundheitssysteme und auch auf die Weltwirtschaft hat.

In diesem Blog behandeln wir anlässlich des COPD Awareness-Monats November die dringende Notwendigkeit, COPD effektiv zu begegnen. Das Ausmass des Problems ist so gross, dass man davon vielleicht abgeschreckt wird oder man sich unsicher ist, wo man anfangen soll, doch zum Glück wurden in diesem Bereich unter anderem durch Bemühungen von Interessengruppen, wie z. B. die internationale Kampagne Speak Up for COPD, umfassende Handlungsvorschläge als Antwort auf dieses globale Problem ausgearbeitet.

Das Problem verstehen

Krisen für die öffentliche Gesundheit haben mannigfaltige Auswirkungen auf die Welt. Um zu verstehen, wie man den Herausforderungen, die COPD mit sich bringt, begegnen kann, ist es wichtig zu wissen, dass die Ausprägungsformen von COPD sich entlang eines Kontinuums bewegen. Dieses reicht von:

Betrachten wir nun einmal an einigen Punkten, weshalb COPD weitreichende Probleme verursacht.

COPD stellt eine erhebliche Belastung für die Gesundheitsversorgung dar:

COPD hat unzählige makroökonomische Auswirkungen:

Weshalb Prävention so wichtig ist

COPD ist eine komplexe, heterogene Erkrankung, die durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden kann. Daher spielt die Prävention eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Erkrankung.

Zigarettenrauchen ist der COPD-Risikofaktor, der allgemein am bekanntesten ist. Doch daneben gibt es noch weitere Faktoren, die COPD verursachen können, darunter Exposition gegenüber biogenen Materialien, berufsbedingte Exposition, Luftverschmutzung und auch die Genetik.6 Daher ist es besonders wichtig, dass den Menschen die Risikofaktoren für COPD bekannt sind und sie wissen, was sie in Bezug auf diese unternehmen können, um die Inzidenz von COPD zu reduzieren. Auf höherer Ebene können Regierungen und Gesundheitssysteme mehr in Kampagnen für die öffentliche Gesundheit sowie in Bemühungen zur Immunisierung und Raucherentwöhnung investieren.7

Herausforderungen bei Frühdiagnose und Behandlung

Prävention ist der erste Schritt entlang eines Kontinuums, der notwendig ist, um der COPD-Krise durch Gegenmassnahmen zu begegnen. Der nächste Schritt entlang dieses Kontinuums steht an, sobald die ersten Symptome auftreten. Die frühen Symptome von COPD können Kurzatmigkeit, Husten, Keuchen und Müdigkeit umfassen. Dieser Zeitraum ist besonders entscheidend, da das Ausmass der Auswirkungen, die ein COPD-Fall auf die Ressourcen der Gesundheitsversorgung und die Wirtschaft hat, mit dem Schweregrad der Erkrankung steigt. Frühzeitige COPD-Diagnosen sind selten, weswegen es häufiger zu Exazerbationen kommt.6 Woran liegt das und was kann man diesbezüglich tun?

Erstens sind spirometrische Verfahren erforderlich, um die Diagnose von COPD zu bestätigen, und diese stehen trotz technologischer Fortschritte in jüngerer Zeit schlicht nicht überall auf der Welt zur Verfügung. Zweitens suchen die meisten Menschen mit COPD im Frühstadium nicht als erstes einen Lungenarzt auf.8 Deswegen ist es wichtig, dass Hausärzte sowie Gesundheits- und Pflegefachkräfte mit den Symptomen von COPD vertraut sind und damit, wie sich diese von denen anderer häufiger Atemwegsbeschwerden unterscheiden.8 Auch befinden sich Hausärzte in einer günstigen Position, um bei COPD tätig zu werden und Betroffene an die richtige Stelle zu verweisen, wenn ihnen zuverlässige und tragbare Spirometriegeräte8, wie beispielsweise die Spirometrie- und PFT-Geräte der Produktlinie EasyOne von ndd Medical Technologies, zur Verfügung stehen. Die zuständigen Entscheidungsträger in der Gesundheitsversorgung können hier wirkungsvoll eingreifen, indem sie in die Aus- und Weiterbildung von medizinischen Fachkräften investieren, Spirometriegeräte anschaffen und bei der (Haupt-)Risikogruppe für COPD Aufklärungsarbeit zu den Anzeichen und Symptomen der Erkrankungen leisten.

Man sollte sich ausserdem darüber bewusst sein, dass Exazerbationen einer der Hauptfaktoren für einen die Gesundheit stärker beeinträchtigenden Verlauf bei COPD sind. In der Tat ist die Prävention von Exazerbationen eines der vorrangigen Ziele bei der Behandlung von COPD.6

COPD frühzeitig zu begegnen, verbessert die Verlaufsprognose und mildert die finanziellen Folgen ab, die dadurch entstehen, wie bisher mit COPD umgegangen wird.

Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg

Die Ausprägungsformen von COPD bewegen sich entlang eines Kontinuums. Dies bedeutet auch, dass es in jedem Stadium Gelegenheiten gibt, signifikante Effekte zu erzielen.

Dazu bedarf es der Zusammenarbeit und einer disziplinübergreifenden Herangehensweise:

Jetzt ist die Zeit, COPD zur Priorität zu machen!

Obwohl weit verbreitet und in erheblichem Umfang für Krankheit und wirtschaftliche Belastungen verantwortlich, werden für COPD in Gesundheitssystemen verhältnismässig weniger Ressourcen aufgewendet als für andere Erkrankungen mit ähnlich hoher Prävalenz.10 Entscheidungsträgern in Politik und Gesundheitsversorgung sowie Fachkräften kommt die dringende Verantwortung zu, COPD auf nationaler Ebene durch Investitionen in Prävention, Frühdiagnose und bessere Behandlungsmöglichkeiten zu begegnen.

Jetzt ist die Zeit, COPD zur Priorität zu machen!


  1. Boers, E.; Barrett, M.; Su, J. G.; Benjafield, A. V.; Sinha, S.; Kaye, L.; Zar, H. J.; Vuong, V.; Tellez, D.; Gondalia, R.; Rice, M. B.; Nunez, C. M.; Wedzicha, J. A.; Malhotra, A. Global Burden of Chronic Obstructive Pulmonary Disease Through 2050. JAMA Netw. Open 2023, 6 (12), e2346598. https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2023.46598↩︎ ↩︎

  2. Fletcher, M. J.; Upton, J.; Taylor-Fishwick, J.; Buist, S. A.; Jenkins, C.; Hutton, J.; Barnes, N.; Van Der Molen, T.; Walsh, J. W.; Jones, P.; Walker, S. COPD Uncovered: An International Survey on the Impact of Chronic Obstructive Pulmonary Disease [COPD] on a Working Age Population. BMC Public Health 2011, 11 (1), 612. https://doi.org/10.1186/1471-2458-11-612↩︎

  3. Iheanacho, I.; Zhang, S.; King, D.; Rizzo, M.; Ismaila, A. S. Economic Burden of Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD): A Systematic Literature Review. Int. J. Chron. Obstruct. Pulmon. Dis. 2020, 15, 439–460. https://doi.org/10.2147/COPD.S234942↩︎ ↩︎

  4. Mannino, D. M.; Roberts, M. H.; Mapel, D. W.; Zhang, Q.; Lunacsek, O.; Grabich, S.; Stiphout, J. van; Meadors, B. L.; Feigler, N.; Pollack, M. F. National and Local Direct Medical Cost Burden of COPD in the United States From 2016 to 2019 and Projections Through 2029. CHEST 2024, 165 (5), 1093–1106. https://doi.org/10.1016/j.chest.2023.11.040↩︎

  5. Chen, S.; Kuhn, M.; Prettner, K.; Yu, F.; Yang, T.; Bärnighausen, T.; Bloom, D. E.; Wang, C. The Global Economic Burden of Chronic Obstructive Pulmonary Disease for 204 Countries and Territories in 2020–50: A Health-Augmented Macroeconomic Modelling Study. Lancet Glob. Health 2023, 11 (8), e1183–e1193. https://doi.org/10.1016/S2214-109X(23)00217-6↩︎

  6. Venkatesan, P. GOLD COPD Report: 2024 Update. Lancet Respir. Med. 2024, 12 (1), 15–16. https://doi.org/10.1016/S2213-2600(23)00461-7↩︎ ↩︎ ↩︎

  7. Habashi, L. The Global State of COPD: Driving Change to Tackle a Lung Health Crisis. ↩︎

  8. Shahaj, O.; Meiwald, A.; Sudhir, K. P.; Gara-Adams, R.; Wark, P.; Cazaux, A.; Rios, A. E.; Avdeev, S. N.; Adams, E. J. Mapping the Common Barriers to Optimal COPD Care in High and Middle-Income Countries: Qualitative Perspectives from Clinicians. Int. J. Chron. Obstruct. Pulmon. Dis. 2024, 19, 1207–1223. https://doi.org/10.2147/COPD.S449659↩︎ ↩︎ ↩︎

  9. Bhutani, M.; Price, D. B.; Winders, T. A.; Worth, H.; Gruffydd-Jones, K.; Tal-Singer, R.; Correia-de-Sousa, J.; Dransfield, M. T.; Peché, R.; Stolz, D.; Hurst, J. R. Quality Standard Position Statements for Health System Policy Changes in Diagnosis and Management of COPD: A Global Perspective. Adv. Ther. 2022, 39 (6), 2302–2322. https://doi.org/10.1007/s12325-022-02137-x↩︎

  10. Stolz, D.; Mkorombindo, T.; Schumann, D. M.; Agusti, A.; Ash, S. Y.; Bafadhel, M.; Bai, C.; Chalmers, J. D.; Criner, G. J.; Dharmage, S. C.; Franssen, F. M. E.; Frey, U.; Han, M.; Hansel, N. N.; Hawkins, N. M.; Kalhan, R.; Konigshoff, M.; Ko, F. W.; Parekh, T. M.; Powell, P.; Rutten-van Mölken, M.; Simpson, J.; Sin, D. D.; Song, Y.; Suki, B.; Troosters, T.; Washko, G. R.; Welte, T.; Dransfield, M. T. Towards the Elimination of Chronic Obstructive Pulmonary Disease: A Lancet Commission. Lancet Lond. Engl. 2022, 400 (10356), 921–972. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(22)01273-9↩︎


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