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22. Juli 2024· 4 Minuten Lesezeit

Spirometrie in der Pädiatrie: Das Erfolgsrezept

Performing pediatric spirometry
Ein Leitfaden für Lungenfunktionsprüfungen bei Kindern.

Angaben der Asthma and Allergy Foundation of America zufolge leiden etwa 4,6 Millionen Kinder an Asthma. Damit ist Asthma die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern unter 18 Jahren.* Trotz seiner weiten Verbreitung ist Asthma bei Kindern jedoch häufig schwer zu diagnostizieren. In vielen Fällen tarnt sich die Erkrankung als gewöhnliche jahreszeitlich bedingte Erkältung oder Allergie.* Leidet ein Kind unter anhaltendem Husten, Keuchen und Kurzatmigkeit, sollten Eltern deshalb eine genaue Diagnose einholen, damit die richtigen Medikamente verabreicht und Behandlungspläne aufgestellt werden können. Dazu ist neben einer Familienanamnese und einer eingehenden körperlichen Untersuchung eine Lungenfunktionsprüfung mit Spirometrie unerlässlich.

Doch obwohl die Spirometrie eine nicht invasive und kostengünstige Methode ist, wird sie bei der Untersuchung und Diagnose von Kindern oft unzureichend eingesetzt.* Dies liegt vor allem daran, dass es in diesem jungen Alter schwierig ist, genaue Ergebnisse zu erhalten. Mit den richtigen Strategien kann eine erfahrene, gut ausgebildete medizinische Fachkraft das Kind jedoch effektiv anleiten und motivieren. So können selbst bei sehr jungen Kindern von gerade einmal vier Jahren hochwertige Ergebnisse erzielt werden.* Eine Studie aus dem Jahr 2001, die im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht wurde, zeigte, dass die meisten 6-jährigen Kinder mit der richtigen Anleitung innerhalb von 15 Minuten reproduzierbare Spirometrie-Ergebnisse erzielen.*

Zwar erfordert die spezielle Vorgehensweise bei spirometrischen Untersuchungen in der Pädiatrie etwas Übung, doch die Vorteile einer genauen Diagnose lohnen die Mühe.

Tipps für eine erfolgreiche Spirometrie in der Pädiatrie

Vor der Untersuchung

Die Grundlage für optimale Ergebnisse wird bereits gelegt, bevor der Patient die Praxis betritt. Ver­gewissern Sie sich, dass alle Geräte ordnungsgemäss arbeiten und dass die benötigten Utensilien wie Mundstücke und Nasenklammern in ausreichender Menge vorhanden sind. So vermeiden Sie Ablenkungen, wenn der Patient eintrifft. Überprüfen Sie gegebenenfalls die jüngste Krankengeschichte und ärztliche Untersuchung sowie die Ergebnisse früherer Lungenfunktionsprüfungen, und ermitteln Sie vor der Untersuchung Grösse und Gewicht des Patienten.

Mit den folgenden Tipps sind dann qualitativ hochwertige Spirometrie-Ergebnisse ein Kinderspiel.

Vorbereitung

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Spirometrie ist ein entspanntes Umfeld. Sollte der Patient ängstlich wirken, nehmen Sie sich besonders viel Zeit. Erklären Sie ihm den Untersuchungsablauf und zeigen Sie ihm die verwendeten Geräte. Auf diese Weise können Sie ihm die Angst nehmen und seine Mitwirkung während der Untersuchung verbessern.

Führen Sie ihm vor, wie er das Mundstück richtig platziert und wie er es fest mit den Lippen umschliesst. Erklären Sie ihm, dass die Zunge nicht im, sondern unter dem Mundstück liegen sollte, da sie sonst beim Ein- und Ausatmen die Luft blockieren würde.

Beschreiben Sie ihm, wie er zunächst ein paar Mal normal ein- und ausatmet, dann einen tiefen Atemzug nimmt und anschliessend so schnell und so lang wie möglich ausatmet. Der Vergleich mit dem Ausblasen aller Kerzen auf einer riesigen Geburtstagstorte hilft dabei, den Patienten zu motivieren. Üben Sie den Vorgang vor Beginn der Untersuchung einige Male.

Beispiele für interaktive Anreize für Kinder in der Software EasyOne Connect, die zum Erzielen optimaler Spirometrie-Ergebnisse bei den jungen Patienten beitragen. 

Positionierung

Lassen Sie den Patienten entscheiden, ob er den Test im Sitzen oder im Stehen durchführen möchte. Beide Positionen führen zu einem genauen Ergebnis. Wenn der Patient sitzen möchte, bitten Sie ihn, gerade zu sitzen, und notieren Sie seine Position für künftige Tests.

Coaching, Ermutigung und visuelle Anreize

Ein motivierendes, lebendiges Coaching sowie Ermutigung und effektive visuelle Anreize sind entscheidend, um bestmögliche Testergebnisse zu erzielen.

Die Software EasyOne Connect beinhaltet einfache, aber wirkungsvolle visuelle Testanreize für die jungen Patienten, zum Beispiel mit einer Geburtstagstorte oder einem Elefanten (siehe oben). Diese Anreize helfen dem Patienten, die Atemmanöver rasch zu verstehen. Die Untersuchung wird so mehr zu einem Spiel und weniger zu einem «Test», was den Stress reduziert und die Mitarbeit fördert. 

Begleiten Sie die Untersuchung mit eindeutigen verbalen Anweisungen, während der Patient die visuellen Hinweise verfolgt. Wenn der Patient bereit ist, fordern Sie ihn zum Beispiel auf: «Tief einatmen und PUSTEN, PUSTEN, PUSTEN» – bis der Test beendet ist.

Positives Feedback nach jedem Durchgang ist wichtig. Sagen Sie dem Patienten, dass die Ergebnisse schon sehr gut waren, und fragen Sie ihn, ob er denkt, dass er es beim nächsten Mal noch besser machen könnte. Das stärkt sein Selbstvertrauen und ermutigt ihn, sich bei den nächsten Versuchen noch mehr anzustrengen. Diese Vorgehensweise ist besonders effektiv bei älteren Kindern, die schon einmal einen Test gemacht haben, da sie sich oft über ihren Erfolg freuen und sich beim nächsten Mal unbedingt verbessern wollen.

Herausforderungen und Vorteile

Obwohl die Lungenfunktionsprüfung bei Kindern besondere Herausforderungen mit sich bringt, lassen sich mit der richtigen Anleitung und Motivation in der Regel hochwertige Spirometrie-Ergebnisse erzielen. Die jungen Patienten brauchen ein kindgerechtes Umfeld, eine altersgerechte Anleitung und ausreichend Zeit, um die entsprechenden Manöver richtig zu verstehen, damit genaue Ergebnisse erzielt werden.*

Zweifellos ist und bleibt die Spirometrie ein vergleichsweise einfaches und objektives Testverfahren. Sie ist nach wie vor ein unersetzliches Instrument, das dem medizinischen Personal ermöglicht, genaue Diagnosen zu stellen, die richtige Medikation zu bestimmen und die weitere Behandlung der jungen Patienten zu planen.*

Allison DeMajistre, BSN, RN, CCRN
Allison DeMajistre, BSN, RN, CCRN

Allison DeMajistre ist freiberufliche Medizinjournalistin mit zehnjähriger Erfahrung als Krankenschwester für Intensivpflege. Sie schreibt über diverse Gesundheitsthemen, wie Kardiologie und Pulmonologie. Allison DeMajistre ist bestrebt, komplexe medizinische Informationen für Patientinnen und Patienten vereinfacht und verständlich zu präsentieren sowie aufschluss- und lehrreiche Artikel für medizinische Fachkräfte zu schreiben.

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