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COPD-Aufklärungsmonat: Ein Appell an die Hausärzte

Zum diesjährigen COPD-Aufklärungsmonat möchten wir die wichtige Rolle der Hausarztpraxen bei der Früherkennung, Behandlung und Betreuung von Patienten mit COPD beleuchten.

Die Problematik unterdiagnostizierter COPD

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist weltweit die dritthäufigste Todesursache mit fast 4 Millionen Todesfällen im Jahr 2023.1 Trotz der hohen Verbreitung bleibt COPD überraschend häufig unterdiagnostiziert. Späte Diagnosen sind die Norm: Etwa zwei Drittel aller Diagnosen erfolgen erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium2. Diese späten Diagnosen führen oftmals zu schlechteren Behandlungsergebnissen, einschliesslich einer höheren Anzahl an stationären Aufnahmen und einer stärkeren Beanspruchung des Gesundheitssystems.234

Nicht nur, dass die Diagnose bei einem Grossteil der COPD-Patienten erst spät und lange nach Einsetzen der Symptome gestellt wird; Millionen von Menschen leben darüber hinaus mit symptomatischer, undiagnostizierter COPD, ohne es zu wissen.

Der November ist der COPD-Aufklärungsmonat. In diesem Jahr möchten wir dies zum Anlass nehmen, die Rolle der Hausarztpraxen bei der Behandlung von Menschen mit COPD zu beleuchten.

Die meisten Menschen mit undiagnostizierter COPD werden in Hausarztpraxen betreut. Diese können somit entscheidend dazu beitragen, die Zahl der undiagnostizierten symptomatischen Patienten zu reduzieren, die von einer geeigneten Behandlung profitieren würden.

Die Rolle der Hausärzte im Kampf gegen COPD

COPD ist weit verbreitet, aber behandelbar. Die Betroffenen können jedoch nur dann die richtige Behandlung erhalten, wenn sie von ihrer Erkrankung wissen.

Die eindeutige Diagnose von COPD erfordert eine Spirometrie. Diese ist jedoch für die meisten Personen derzeit nicht möglich, da viele Hausarztpraxen keine routinemässigen Lungenfunktionsprüfungen durchführen. Hausärzte sind sich möglicherweise gar nicht bewusst, dass einige ihrer Patienten Atemwegsbeschwerden haben.4

COPD-Symptome beginnen schleichend und sind zunächst kaum wahrnehmbar. Menschen mit undiagnostizierter COPD kompensieren diese frühen Symptome oftmals, indem sie ihre körperliche Aktivität reduzieren – ohne es überhaupt zu merken.4 Zudem können die ersten Symptome einer COPD altersbedingten Beschwerden, schlechter Kondition oder „Raucherhusten“ ähneln, weshalb Patienten diese Anzeichen ignorieren und ihren Hausarzt nicht konsultieren.4

Um der Problematik undiagnostizierter COPD zu begegnen, empfiehlt das US-amerikanische Global Institute for Obstructive Lung Disease (GOLD) – eine Gemeinschaftsinitiative des National Heart, Lung, and Blood Institute (Teil der National Institutes of Health) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – eine gezielte Fallabklärung und COPD-Untersuchung bei Menschen mit Risikofaktoren oder chronischen Atemwegsbeschwerden.

Hausarztpraxen sind ideal aufgestellt, um diese Empfehlung der GOLD umzusetzen. Sie sind fest in ihren Gemeinden verwurzelt und betreuen eine Vielzahl von Menschen aller Altersgruppen und Lebensumstände. Hausärzte sind die erste Anlaufstelle für Menschen, bevor bei ihnen COPD, Asthma, Adipositas, Herzerkrankungen und Diabetes diagnostiziert wird. Durch mehr gezielte Screening-Massnahmen in Hausarztpraxen liesse sich somit die Zahl der Menschen reduzieren, die mit undiagnostizierter COPD leben.4

Die Bedeutung der Spirometrie

In der Vergangenheit wurde COPD mittels klinischer Untersuchungen und Anamnese diagnostiziert. Heute muss die Diagnose einer COPD mittels Spirometrie bestätigt werden.5

Ohne Bestätigung der COPD durch Spirometrie besteht die Gefahr einer Fehldiagnose und Überbehandlung von Patienten, die möglicherweise gar nicht an COPD leiden.

Anführungszeichen oben

Bis zu 62 % aller Diagnosen ohne Spirometrie gelten als Fehldiagnosen6.

Anführungszeichen unten

Eine häufigere Durchführung von Spirometrie bei Patienten mit COPD-Symptomen und Risikofaktoren fördert die Früherkennung. Diese Früherkennung wiederum kann die Exazerbationsraten senken und die langfristigen Behandlungsergebnisse von Patienten verbessern, indem therapeutische Massnahmen, Überweisungen an Lungenfachärzte und Programme zur Raucherentwöhnung rechtzeitig eingeleitet werden.

Hindernisse für Spirometrie in Hausarztpraxen

Hausärzte untersuchen ihre Patienten vielfach nicht auf COPD, da sie entweder nicht von den vermehrten Symptomen ihrer Patienten wissen oder keinen direkten Zugang zu einem Spirometer haben, um COPD-Verdachtsfälle abzuklären.

Der Durchführung der Spirometrie in Hausarztpraxen stehen diverse Hindernisse im Weg. Typische Bedenken sind die mangelnde Fachkompetenz des Personals, die Komplexität der Spirometrie im Praxisablauf und ein hoher Zeitaufwand für Lungenfunktionstests für das Praxispersonal.

Tipps für die Integration der Spirometrie in Hausarztpraxen

Glücklicherweise lassen sich diese Hindernisse mit den nachstehenden Tipps leicht überwinden.

Optimierte Praxisabläufe und effektive Technologie

Personalengpässe und fehlende Erfahrung sind kein Hinderungsgrund für die Einführung von Spirometrie im Praxisablauf. Es stehen Kurse zur Verfügung, die das Praxispersonal in der effektiven und genauen Durchführung von Spirometrie schulen.7

Moderne tragbare PFT-Geräte und Spirometer, z. B. die EasyOne Geräte, haben sich in Hausarztpraxen bewährt.89 Die EasyOne Geräte sind zudem höchst zuverlässig und kalibrierungsfrei.8 Sowohl für die Patienten als auch für das Praxispersonal sind die EasyOne Geräte einfach zu bedienen und die Durchführung zuverlässiger und reproduzierbarer Messungen erfordert nur einen geringen Schulungsaufwand.

Auch softwareseitig gibt es keine Hindernisse: Die Integration in Systeme für elektronische Patientenakten (EMR) erfolgt nahtlos, was den Dokumentationsaufwand reduziert und die Testakzeptanz verbessert.

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Routinemässige Spirometrie

Das Screening von Risikopatienten trägt entscheidend dazu bei, die Zahl der Personen mit undiagnostizierter COPD zu reduzieren. Spirometrie und Screening sollten jedoch routinemässig durchgeführt werden, um diese Personen zu diagnostizieren.

Die Diagnoseraten liessen sich durch die Einbeziehung eines Screenings auf COPD verbessern, indem zunächst nach Atemwegsbeschwerden gefragt und bei betroffenen Patienten – neben anderen routinemässigen medizinischen Untersuchungen – eine Spirometrie durchgeführt wird.

Aufklärung und Unterstützung der Patienten

Patienten müssen sich unterstützt, gehört und verstanden fühlen. Anderenfalls sind sie oftmals nicht bereit, über ihre aktuellen Symptome zu sprechen. Nach dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung können Hausärzte und Patienten zusammenarbeiten und erkennen, wenn sich etwas verändert und Patienten neue Symptome entwickeln. Indem COPD und Spirometrie ohne Fachjargon auf verständliche und ansprechende Weise erklärt werden, fühlen sich Patienten wohler dabei, über ihre Symptome zu sprechen und Lungenfunktionstests durchzuführen.

Fazit

COPD ist eine weit verbreitete chronische Erkrankung, die nach wie vor deutlich unterdiagnostiziert ist, was zum Teil auf den mangelnden Zugang zu Spirometrie-Untersuchungen zurückzuführen ist. Da Hausarztpraxen tief in ihren Gemeinden verwurzelt sind und eine breite Bevölkerungsschicht betreuen, sind sie hervorragend aufgestellt, um bei der Bekämpfung der Unterdiagnostizierung von COPD eine Vorreiterrolle zu übernehmen.

Durch die Optimierung der Praxisabläufe, die Durchführung gezielter Screening-Massnahmen mittels Symptomanalyse und Spirometrie sowie den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen zu den Patienten und die Aufklärung über COPD und Spirometrie können Hausarztpraxen häufig vorhandene Hindernisse bei der Einführung der Spirometrie überwinden.

 


  1. Naghavi M, Kyu HH, A B, et al. Global burden of 292 causes of death in 204 countries and territories and 660 subnational locations, 1990–2023: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2023. The Lancet. 2025;406(10513):1811-1872. doi:10.1016/S0140-6736(25)01917-8 ↩︎

  2. Kostikas K, Price D, Gutzwiller FS, et al. Clinical Impact and Healthcare Resource Utilization Associated with Early versus Late COPD Diagnosis in Patients from UK CPRD Database. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2020;15:1729-1738. doi:10.2147/COPD.S255414 ↩︎ ↩︎

  3. Soriano JB, Zielinski J, Price D. Screening for and early detection of chronic obstructive pulmonary disease. Lancet Lond Engl. 2009;374(9691):721-732. doi:10.1016/S0140-6736(09)61290-3 ↩︎

  4. Yawn BP, Martinez FJ. POINT: Can Screening for COPD Improve Outcomes? Yes. Chest. 2020;157(1):7-9. doi:10.1016/j.chest.2019.05.034 ↩︎ ↩︎ ↩︎ ↩︎ ↩︎

  5. Agustí A, Sisó-Almirall A, Roman M, Vogelmeier CF, members of the Scientific Committee of GOLD (Appendix). Gold 2023: Highlights for primary care. NPJ Prim Care Respir Med. 2023;33(1):28. doi:10.1038/s41533-023-00349-4 ↩︎

  6. Jørgensen IF, Brunak S. Time-ordered comorbidity correlations identify patients at risk of mis- and overdiagnosis. Npj Digit Med. 2021;4(1):12. doi:10.1038/s41746-021-00382-y ↩︎

  7. Coates AL, Tamari IE, Graham BL. Role of spirometry in primary care. Can Fam Physician. 2014;60(12):1069-1070. ↩︎

  8. Skloot GS, Edwards NT, Enright PL. Four-year calibration stability of the EasyOne portable spirometer. Respir Care. 2010;55(7):873-877. ↩︎ ↩︎

  9. Hegewald MJ, Gallo HM, Wilson EL. Accuracy and Quality of Spirometry in Primary Care Offices. Ann Am Thorac Soc. 2016;13(12):2119-2124. doi:10.1513/AnnalsATS.201605-418OC ↩︎



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