Ein einfacher COPD-Leitfaden

COPD ist eine weltweit häufig auftretende Atemwegserkrankung. Chronischer Husten, pfeifender Atem und andere Symptome erschweren das Atmen und beeinträchtigen die Lebensqualität. Ursachen für COPD sind Rauchen, Luftverschmutzung und genetische Faktoren. Da COPD häufig mit Begleiterkrankungen wie Asthma und Herzerkrankungen einhergeht, ist eine spirometrische Untersuchung für die korrekte Diagnose von wesentlicher Bedeutung.

Dieser Leitfaden umfasst Definition, Symptome, Prävalenz, Ursachen, Diagnose und Begleiterkrankungen von COPD. Ein umfassendes Verständnis von COPD und ihren Symptomen ist für die Therapieentscheidungen und eine entsprechende Verbesserung der Lebensqualität entscheidend.

COPD: Definition und Symptome #

Iheanacho et al. beschreiben COPD als Erkrankung, die durch eine unheilbare, fortschreitende Atemwegsverengung charakterisiert ist und in unterschiedlichen klinischen Formen auftreten kann (u. a. Emphysem und chronische Bronchitis).¹ Gemäss Global Initiative for COPD (GOLD) entsteht eine Entzündungsreaktion, wenn schädliche Gase und Partikel in die Atemwege und Lungen gelangen.² GOLD weist darauf hin, dass COPD zwar häufig auftritt und grundsätzlich vermeidbar und behandelbar ist, jedoch chronisch und fortschreitend verläuft: mit Schüben und Begleiterkrankungen, die eine Verschlechterung der Lungenfunktion begünstigen.²

Häufige Symptome von COPD sind Dyspnoe (Atemnot), Brustenge, pfeifender Atem und Husten mit oder ohne Schleim (Sputum).³ Die Patienten fühlen sich häufig erschöpft und sind in ihren Aktivitäten eingeschränkt.³ Die Symptome können sich im Laufe der Zeit in Form von Schüben verschärfen und weitere Unterstützung erforderlich machen.³

Wie häufig kommt COPD vor? #

Weltweit sind mehr als 250 Millionen Menschen an COPD erkrankt.¹ COPD zählt weltweit konstant zu den 10 häufigsten Todesursachen, die Rangposition variiert jedoch je nach Land und Jahr.⁴ Gemäss den altersbereinigten Sterblichkeitsraten in den USA für das Jahr 2022 sind chronische Erkrankungen der unteren Atemwege die sechsthäufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten.⁴ Die Global Health Estimates der WHO zeigen, dass COPD im Jahr 2019 weltweit die dritthäufigste Todesursache war.⁵ Aufgrund der COVID-19-Pandemie rutschte COPD im Jahr 2021 auf den vierten Platz.⁵

Geografische Verteilung der COPD-Prävalenz (ERS Geographic Information System Maps)

Trotz der hohen Fallzahlen bleibt COPD bei vielen Menschen unerkannt. Schätzungsweise bis zu 95 Prozent aller COPD-Erkrankungen weltweit sind nicht diagnostiziert.⁶ Eine nicht diagnostizierte COPD-Erkrankung kann höhere physische, emotionale und finanzielle Belastungen für die betroffene Person und die Gesellschaft bedeuten. Welche Faktoren verhindern also eine korrekte Diagnose von COPD? Spirometrie ist ein gängiges Verfahren für die Diagnose von COPD. Studien zeigen jedoch, dass sie in einigen Teilen der Welt aus unterschiedlichen Gründen, z. B. finanzielle Gründe, begrenzte Ressourcen oder widersprüchliche Informationen, nur bedingt zum Einsatz kommt.⁶ Missverständnisse über die Ursachen von COPD können ebenfalls zu Verwirrung führen. Zwar zeigen insbesondere Raucher eine hohe Prävalenz für COPD, es können jedoch auch Nichtraucher daran erkranken.

Was verursacht COPD? #

COPD kann durch viele unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Als Hauptursache gilt mit einem Anteil von ca. 90 Prozent jedoch das Rauchen.⁷ Die im Rauch enthaltenen Schadstoffe schädigen die Atemwege und die Lunge so stark, dass sogar Passivraucher ein erhöhtes COPD-Risiko aufweisen können.⁷

Luftverschmutzung ist ein weiterer bedeutender Risikofaktor für COPD – bei Menschen, die nie geraucht haben, sogar die Hauptursache.⁸ Gelangen schädliche Partikel und Gase aufgrund von Luftverschmutzung im Freien, in Innenräumen oder am Arbeitsplatz in die Lunge, besteht für Menschen mit COPD ein erhöhtes Risiko für Schübe, Krankenhausaufenthalte und sogar Tod.⁸

Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Normalerweise produziert der Körper das Protein Alpha-1-Antitrypsin, das die Lunge schützt.⁷ Manchen Menschen fehlt dieser Schutz jedoch aufgrund einer erblichen Veränderung im SERPINA1-Gen⁸, wodurch ihre Lunge anfälliger für Reizstoffe ist. Diese Erkrankung wird als Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (kurz: a1AT-Mangel) bezeichnet.³ Es gibt auch andere genetische Veränderungen, die das Risiko für COPD leicht erhöhen. Aufgrund der geringen Auswirkungen dieser anderen Varianten ist der a1AT-Mangel jedoch am bedeutsamsten.⁸

Wie wird COPD diagnostiziert? #

Die Diagnose einer COPD erfolgt vorrangig mittels Spirometrie.⁹ Bei dieser Lungenfunktionsprüfung muss der Patient in ein Mundstück atmen, das mit dem Spirometer verbunden ist und unterschiedliche Parameter erfasst. Die Werte werden anschliessend mit festen Referenzwerten verglichen, um so die Lungenfunktion zu beurteilen und Anomalien zu erkennen. Bei Menschen mit erhöhtem Risiko, die bereits erste Symptome zeigen, kann eine Spirometrie besonders hilfreich sein, um eine COPD frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.¹⁰ Weitere Untersuchungen sind Peak-Flow-Tests, Blutgasanalysen sowie bildgebende Verfahren (Röntgenaufnahme oder CT der Lunge).⁹

Welche Begleiterkrankungen können mit COPD auftreten? #

COPD tritt häufig gemeinsam mit anderen Erkrankungen (Komorbiditäten) auf. Besonders häufig sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen¹¹, da Herz und Lunge im Körper eng miteinander verbunden sind.¹¹ Bei COPD ist die Atemfunktion eingeschränkt – somit muss das Herz mehr leisten, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.¹¹ Studien bestätigen, dass bei Menschen mit COPD häufiger auch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung besteht.¹² Dazu zählt insbesondere Bluthochdruck. Zudem ist das Risiko für Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen zwei- bis fünfmal so hoch wie bei Menschen ohne COPD.¹² Daher sollten Patienten mit Herzproblemen auch die Lungenfunktion regelmässig überprüfen lassen.

Eine weitere Begleiterkrankung ist Asthma. Man spricht in diesem Fall von einem Asthma-COPD-Overlap-Syndrom (ACOS). Da ein ACOS den Verlauf verschlechtern kann (häufigere Krankheitsschübe, schnellerer Abfall der Lungenfunktion und höheres Sterberisiko), ist es entscheidend, zwischen beiden Erkrankungen zu unterscheiden, um eine angemessene Behandlung sicherzustellen.² Ähnliche Symptome können jedoch zu Verwechslungen führen. Daher ist neben den Tests, den Fragebögen, der Anamnese und der körperlichen Untersuchung ein sorgfältiger Vergleich der Krankheitsmerkmale erforderlich.²

Fazit #

Als medizinische Fachkraft spielen Sie eine entscheidende Rolle bei der Diagnose von COPD. Indem Sie die Spirometrie fest in Ihre Praxisabläufe integrieren, können Sie COPD frühzeitig erkennen und so dafür sorgen, dass Ihre Patienten rechtzeitig die nötige Behandlung erhalten, bevor die Erkrankung weiter fortschreitet. Eine frühe Diagnose und gezielte Intervention verbessern nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern senken auch die Belastung und Kosten im Gesundheitssystem. Machen Sie die Spirometrie zum festen Bestandteil Ihrer Praxis – und leisten Sie so einen entscheidenden Beitrag für die Gesundheit Ihrer Patienten.

Geschrieben von

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  Kelly Sicard

  MA

  Kelly M. Sicard is a freelance writer with an M.A. in English & Creative Writing who spent over a decade working for a non-profit lung health organization. She lives in New Hampshire with her husband, daughter, and black labrador and enjoys reading, writing, listening to stories, appreciating nature, and spending time with family.