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25. Mai 2022· 3 Minuten Lesezeit

DLCO bei der präoperativen Vorbereitung 

Preoperative care
Mit Hilfe von Lungenfunktionstests können Parameter bestimmt werden, die auf postoperative Risiken hinweisen. So können Ärzte und Gesundheitsversorger Massnahmen ergreifen, um Patienten auf hochriskante Eingriffe vorzubereiten.

Lungenresektionen sind hochriskante Eingriffe, selbst für ansonsten gesunde Menschen. Daher ist eine präoperative Evaluierung für das Anästhesie-Management entscheidend, um pulmonale, kardiologische und infektiöse Risikofaktoren zu berücksichtigen.

Während eines Eingriffs verschlechtern sich bei allen Patienten die Perfusion und die Lungenventilation, sie haben dadurch ein erhöhtes Risiko für postoperative Komplikationen. Patienten, die rauchen bzw. an einer Lungenerkrankung oder einer anderen Grunderkrankung leiden, haben ein zusätzliches Risiko für postoperative Komplikationen.

Um das postoperative Risiko für diese Patienten zu reduzieren, führen Ärzte präoperative Baseline-Tests durch, zu denen u.a. auch Lungenfunktionstests (PFT) gehören.

Warum sollte eine präoperative PFT-Evaluierung durchgeführt werden? 

Mit Hilfe von Lungenfunktionstests können Parameter bestimmt werden, die auf postoperative Risiken hinweisen. So können Ärzte und Gesundheitsversorger Massnahmen ergreifen, um Patienten auf hochriskante Eingriffe vorzubereiten.

Lungenresektionen sind an sich bereits risikoreiche Eingriffe, aber Patienten mit Komorbiditäten sind ganz besonders gefährdet. Bestehende Zusatzerkrankungen erhöhen in Kombination mit der Anästhesie das Risiko für postoperative Komplikationen. Hinzu kommt, dass bestimmte, das Atmungssystem unterdrückende, Medikamente in Verbindung mit Schienungen, Schmerzen und einem geschwächten Zwerchfell das Lungenvolumen verringern und die Möglichkeit zur Mobilisierung der Atemwegssekrete einschränken. Diese Faktoren führen unter Umständen zu einer Atelektase (ein Teil oder die gesamte Lunge kollabiert), zu niedrigem Sauerstoffgehalt im Blut oder zu Atemwegsinfektionen.

Selbst bei ansonsten gesunden Patienten kommt es bei allen chirurgischen Eingriffen mit Anästhesiemassnahmen zu physiologischen Veränderungen im Atmungssystem. Diese Veränderungen können zu Komplikationen***führen, wie z.B.:

  • Lungeninfektionen
  • Längere Beatmung
  • Hyperkapnie (erhöhter Kohlendioxidgehalt im Blut)
  • Bronchospasmus
  • Atelektase
  • Exazerbation einer chronischen Lungenerkrankung
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzinfarkte
  • Lungenembolien
  • Tod

Dank präoperativer PFT-Untersuchungen verfügen Ärzte über eine Baseline, anhand derer sie die postoperativen Ergebnisse beurteilen können und dann die Behandlung der Patienten so anpassen, dass ein optimales Behandlungsergebnis erzielt wird.

Die Bedeutung von PFT-Parametern 

Präoperative PFT-Parameter sind bei Lungenresektionen von entscheidender Bedeutung, da es sich um einen hochriskanten Eingriff handelt. Je nach Umfang der Lungenresektion treten bei schätzungsweise 30 Prozent der Patienten kardiopulmonale Komplikationen auf, die 30-Tage-Sterblichkeit liegt zwischen 0,6 und 5 Prozent.* *

Dank der Prognose postoperativer Lungenfunktionsparameter mittels Messung der Diffusionskapazität, Lungenvolumentest und Spirometrie werden Patienten erfasst, die Risikofaktoren für Komplikationen nach einer Lungenresektion aufweisen.*

Die PFT-Parameter dienen nicht nur zur Festlegung der Baseline-Parameter bei Patienten mit Lungenkrankheiten, sondern sie ermöglichen auch die Erkennung bisher noch nicht diagnostizierter Lungenschäden und -krankheiten. Aus diesem Grund sind PFT-Untersuchungen für alle Patienten von Vorteil, unabhängig von Alter oder Grunderkrankungen.

So ist es zum Beispiel entscheidend zu wissen, ob die Patienten eine intraoperative Einlungenventilation vertragen und nach der Operation über ausreichende pulmonale Reserven verfügen. Die Ermittlung von Risikofaktoren ermöglicht es den Ärzten, diese Patienten durch entsprechende Massnahmen auf die Operation vorzubereiten.

DLCO bei der präoperativen Versorgung 

Die DLCO-Messung ermittelt die Diffusionskapazität der Lunge, d. h. wie gut die Lunge Gase aus der eingeatmeten Luft zu den roten Blutkörperchen in den Lungenkapillaren leitet. Damit lassen sich Lungenschäden und Lungenkrankheiten zuverlässig erkennen.

Die DLCO ist ein unverzichtbarer präoperativer Test, aber Ärzte verlassen sich zur Bestimmung postoperativer Risikofaktoren häufig auf Spirometrie-Tests wie FEV1 (forciertes exspiratorisches Volumen in der ersten Sekunde der Ausatmung). Bei Patienten mit normalen Spirometrieergebnissen wird die Kohlenmonoxid-Diffusionskapazität der Lunge (DLCO) häufig nicht untersucht, da dieser Wert als nicht relevant erachtet wird. Die Forschung hat jedoch gezeigt, dass es bei der Bestimmung von postoperativen Risikofaktoren keine Korrelation zwischen FEV1 und DLCO gibt, so dass der Einsatz von DLCO-Tests durchaus sinnvoll wäre.*

Der DLCO-Test ermöglicht aussagekräftige Vorhersagen hinsichtlich Komplikationen nach einer Lungenresektion.

Zahlreiche Studien zeigen, dass die DLCO eine treffendere Prognose hinsichtlich postoperativer Komplikationen bietet als FEV1, selbst bei Patienten mit normaler Spirometrie.* Zudem haben Studien ergeben, dass durch die unabhängige Verwendung der DLCO das Langzeitüberleben nach Lungenresektion bei Patienten mit Lungenkrebs* beeinflusst werden kann.

DLCO ist ein wesentlicher präoperativer Test, den Ärzte zusammen mit FEV1 verwenden können, um postoperative Risikofaktoren zuverlässiger zu bestimmen. Klicken Sie hier, wenn Sie mehr über die DLCO-Messung erfahren möchten.

Kristina Neumeyer
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Respiratory Therapist
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