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27. Februar 2023· 3 Minuten Lesezeit

Ernährung und COPD

Wenn Sie unter COPD leiden, wissen Sie: Sie müssen Ihre Medikamente nehmen, sollten nicht rauchen und müssen den Anweisungen Ihres Arztes folgen, um ein möglichst gesundes Leben zu führen. Was Sie vielleicht nicht wissen: Auch was Sie essen, kann sich auf Ihre Atmung auswirken.

Das eine Lebensmittel, das alle Nährstoffe enthält, gibt es nicht. Nur durch die Aufnahme unterschiedlicher Nahrungsmittel erhalten Sie alle benötigten Vitamine und Mineralstoffe. Wenn Sie eine qualifizierte Ernährungsberatung in Ihren Behandlungsplan integrieren, können Sie Ihre Ernährung optimal gestalten.

Im Folgenden gehen wir der Frage nach, warum unsere Ernährung so wichtig ist und was die Forschung zum Thema Ernährung bei COPD sagt.

Was haben Nahrungsmittel mit der Atmung zu tun? 

Stoffwechsel. Der Stoffwechsel umfasst alle chemischen und physikalischen Veränderungen im Körper, einschliesslich der Umwandlung von Nahrung in Brennstoff und von Sauerstoff in Kohlendioxid.

Kohlenhydrate erzeugen mehr Kohlendioxid als Fette oder Proteine, der Verzehr von Fetten wiederum erzeugt die geringste Menge.

Kohlenhydratarm bei COPD? 

Menschen mit COPD können Kohlendioxid nur schwer ausatmen, was zu einer erhöhten Kohlendioxidanreicherung führt, die als Hyperkapnie bezeichnet wird. Diese Anreicherung des Kohlendioxids erschwert das Atmen.

Durch die Aufnahme von Kohlenhydraten, wie Zucker und Stärke, steigt die Menge des produzierten Kohlendioxids. Da Menschen mit COPD Schwierigkeiten haben, Kohlendioxid auszuatmen, kann eine Ernährung mit weniger Kohlenhydraten und mehr Fett hilfreich sein.

Die Forschung belegt die Vorteile einer fettreichen, kohlenhydratarmen Ernährung bei COPD.

Bereits 1985 verglich eine Studie die Lungenfunktion von Menschen mit COPD, und wie sich jeweils eine kohlenhydratreiche, eine moderat kohlenhydrathaltige und eine kohlenhydratarme Diät auswirkten. Die Lungenfunktion in der Gruppe mit kohlenhydratarmer Ernährung verbesserte sich nach zwei Wochen um 22 %. Die Studie kam zu dem Schluss, dass eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten und viel Fett für Menschen mit COPD vorteilhaft sein könnte.

Eine Studie aus dem Jahr 2003 verglich Menschen mit COPD, die sich kohlenhydratreich ernährten, mit solchen, die jeden Abend 2–3 Dosen fettreicher und kohlenhydratarmer flüssiger Nahrungsergänzung zu sich nahmen. Nach drei Wochen hatten die Studienteilnehmer, die die Nahrungsergänzungsmittel tranken, eine bessere Lungenfunktion. Die Studie kam zu dem Schluss, dass sich bei Menschen mit COPD die Lungenfunktion durch Aufnahme von fettreichen, kohlenhydratarmen Nahrungsergänzungsmitteln im Vergleich zu einer normalen kohlenhydratreichen Ernährung verbessern kann.

Es gibt ausserdem Hinweise darauf, dass eine ketogene Diät die Entzündungsprozesse in der Lunge von Menschen mit COPD reduzieren könnte. Allerdings sind weitere Studien zur ketogenen Diät als Behandlungsmethode bei COPD erforderlich.

Rebecca Toutant, qualifizierte Ernährungsberaterin und Wellness-Managerin im Gesundheitszentrum Cambridge Health Alliance in Cambridge, Massachusetts, weist darauf hin, dass Menschen mit COPD von einer kohlenhydratarmen Ernährung profitieren können.

Weitere Studien sind erforderlich, um zu beurteilen, ob eine langfristige ketogene Diät für Menschen mit COPD geeignet ist und ob sie ihre Gesundheit verbessert.

Die ketogene Diät 

Die ketogene Diät oder Keto-Diät versetzt den Organismus in einen Stoffwechselzustand, der Ketose genannt wird. Durch die fettreiche und sehr kohlenhydratarme Ernährung greift der Körper nicht mehr auf Kohlenhydrate als Brennstoff zurück. Stattdessen baut er Fett ab, um Ketone zu produzieren, die er dann als Brennstoffquelle nutzt.

Die Diät wurde in den 1920er Jahren von Ärzten entwickelt, um Epilepsie zu behandeln. Sie wird auch für die Behandlung einiger Krebsarten erprobt.

COPD ist eine entzündliche Erkrankung, und die Keto-Diät verfügt über entzündungshemmende Eigenschaften, das heisst, sie könnte die Entzündungsprozesse in der Lunge reduzieren. Auch wenn weitere Studien erforderlich sind, deutet einiges darauf hin, dass eine kohlenhydratarme Ernährungsweise die Wahrscheinlichkeit einer COPD verringern kann bzw. bei Menschen mit COPD therapeutisch wirkt.

 

 

 

 

 

Die klinischen Aussagen stammen aus folgenden Quellen:

https://medlineplus.gov/ency/article/002257.htm

https://www.lung.org/lung-health-diseases/lung-disease-lookup/copd/living-with-copd/nutrition

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK525962/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3933397/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12620524/

https://www.cancer.gov/publications/dictionaries/cancer-terms/def/ketogenic-diet

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34414207/

Kristina Neumeyer
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Respiratory Therapist
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