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9. August 2022· 3 Minuten Lesezeit

Kohlebergarbeiter und Atemwegserkrankungen

coal miner in tunnel
Die Auswirkungen von Lungenkrankheiten bei Kohlebergleuten müssen verringert werden, und dabei spielen regelmässige medizinische Untersuchungen eine entscheidende Rolle. 

Atemwegserkrankungen kommen im Kohlebergbau häufig vor. Für die Bergleute besteht insbesondere die Gefahr, eine Pneumokoniose zu entwickeln, und die Zahl der Lungenerkrankungen unter Bergleuten nimmt weiter zu.

Das Risiko entsteht durch die häufige Exposition gegenüber kleinen Staubpartikeln in der Luft, die inhaliert werden und in die Lunge eindringen. Es gibt mehrere Arten der Pneumokoniose, darunter die Anthrakose, auch Staublunge genannt.

Pneumokoniose ist nur eine von mehr als 200 Arten der Lungenfibrose und nicht die einzige Gesundheitsbedrohung für Kohlebergleute. Sie tragen auch ein erhöhtes Risiko für COPD, Lungenkrebs und andere Lungenkrankheiten.

Wie entwickelt sich eine Pneumokoniose bei Bergleuten? 

Wenn Bergarbeiter häufig Kohlenstaub einatmen, finden kleinste Partikel den Weg in die Lunge und bis in die Alveolen (Lungenbläschen, in denen der Gasaustausch stattfindet). Die Lunge versucht, sich von den angesammelten Staubpartikeln zu befreien, was Entzündungen und Narbengewebe verursacht. Die Art des Staubs bestimmt die Form der Pneumokoniose, die die Bergleute entwickeln.

In vielen Fällen erstreckt sich die Ansammlung von Staub und die Bildung von Narbengewebe über einen langen Zeitraum und bleibt viele Jahre symptomfrei.

Fakten zur Pneumokoniose bei Bergleuten 

  • Zu den Symptomen einer Pneumokoniose bei Bergleuten gehören Kurzatmigkeit oder Husten, aber einige haben auch keinerlei Symptome.
  • Die progressive massive Fibrose ist eine Form der Pneumokoniose bei Bergleuten, die durch Vernarbungen oder Fibrose in der Lunge von mindestens 10 mm Länge gekennzeichnet ist. Zu den Symptomen gehören Kurzatmigkeit, schwarzer Auswurf, pulmonale Hypertonie, chronischer Husten und häufige Lungenentzündung.
  • Im Jahr 2013 waren Pneumokoniose und Silikose die Todesursache für geschätzte 25.000 bzw. 46.000 Bergarbeiter weltweit.
  • Im Jahr 2009 starben 29.000 Bergleute in Entwicklungsländern an Silikose, Asbestose oder Pneumokoniose. Diese Lungenkrankheiten werden durch Siliziumdioxid, Asbest bzw. Kohlenstaub ausgelöst.
  • In China machte Pneumokoniose 88,06 % der 31.789 Fälle von gemeldeten Berufskrankheiten im Jahr 2016 aus. Australien und die USA haben dieses Arbeitsschutzproblem erkannt und konzentrieren sich darauf, die Berufsgesundheit von Kohlebergleuten zu verbessern.

Kohle ist weltweit die zweitgrösste Energiequelle, und Atemwegserkrankungen sind die Hauptursache der Morbidität bei Kohlebergleuten. Forschungen zeigen zahlreiche Atemwegserkrankungen bei Bergleuten sowie den Bedarf für bessere Sicherheitsmassnahmen zum Schutz ihrer Gesundheit und für Leitlinien, die eine frühe Diagnose erleichtern.

Schutz der Kohlebergarbeiter vor Atemwegserkrankungen: Wie geht es weiter? 

Die Auswirkungen von Lungenkrankheiten bei Kohlebergleuten müssen verringert werden, und dabei spielen regelmässige medizinische Untersuchungen eine entscheidende Rolle.

Die US-amerikanische Arbeitsschutzbehörde National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) gibt Empfehlungen für den Kohlebergbau, die diese wichtigen Komponenten umfassen:

  • Röntgenaufnahme des Brustkorbs
  • Spirometrie-Untersuchungen
  • Fragebögen zur Beurteilung der Atemwege
  • Erweiterte Lungenfunktionstests wie DLCO, wenn laut NIOSH/OSHA für die Belegschaft angezeigt

Die NIOSH empfiehlt, dass sich jeder Bergarbeiter möglichst bald nach Beginn seiner Berufstätigkeit einer Brustkorb-Röntgung und einer Spirometrie-Untersuchung unterzieht. Mit der Spirometrie wird die Lungenfunktion gemessen, um eingeschränkte Atmung und Lungenkrankheiten zu erkennen. Bei Bergleuten sollte in den ersten drei Jahren ihrer Tätigkeit jährlich eine Spirometrie durchgeführt werden, und danach alle zwei bis drei Jahre, solange sie den Beruf ausüben. Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs ist bei der Erstuntersuchung und danach alle drei Jahre zu erstellen.

Ausserdem wird empfohlen, dass die Mitarbeiter bei der Erstuntersuchung und bei jeder weiteren Untersuchung einen Standard-Fragebogen zu Atemwegssymptomen und beruflichem Werdegang ausfüllen.

NIOSH bietet ein Erweitertes Gesundheitsüberwachungsprogramm für Kohlebergleute an, um Screening-Untersuchungen mit hochmodernen mobilen Testgeräten wie EasyOne Air in den ganzen USA zu ermöglichen.

Mit dem Programm soll Staublunge oder Pneumokoniose bei Bergleuten erkannt und ihr Fortschreiten verhindert werden. Ausserdem sollen Daten über zeitliche und geografische Trends in der Population der Kohlebergarbeiter gesammelt werden. Und es soll Feedback von Bergleuten und ihren Vertretern darüber eingeholt werden, welche Hindernisse es für die Teilnahme an Gesundheitsuntersuchungen gibt.

Mit diesen Screenings kann eine Staublunge früh erkannt werden. Eine frühe Diagnose ist entscheidend für ein frühes Eingreifen und den Erhalt der Lungengesundheit.

 

 

 

Die klinischen Aussagen stammen aus folgenden Quellen:

https://today.uic.edu/what-is-driving-the-spike-in-black-lung-disease-among-coal-miners

https://www.lung.org/lung-health-diseases/lung-disease-lookup/black-lung/learn-about-black-lung

https://www.cdc.gov/niosh/mining/topics/respiratorydiseases.html

https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/pneumoconiosis

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6266950/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4556416/

https://www.cdc.gov/niosh/topics/cwhsp/coalminerhealth.html

Kristina Neumeyer
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Respiratory Therapist
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