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1. Februar 2023· 3 Minuten Lesezeit

Pulmonale Hypertonie: Ein einfacher Leitfaden 

Ein Leitfaden zu PH

Die pulmonale Hypertonie (PH) schädigt die rechte Herzkammer und beeinträchtigt so die Versorgung des Körpers mit sauerstoffreichem Blut. Unbehandelt führt die PH zu einer Herzinsuffizienz. Eine frühzeitige Diagnose erlaubt jedoch eine frühzeitige Behandlung und bessere Erfolgsaussichten.

Was versteht man unter einer pulmonalen Hypertonie? 

Pulmonale Hypertonie bedeutet, dass Sie einen erhöhten Blutdruck in den Lungenarterien haben, also in den Gefässen, die sauerstoffarmes Blut vom Herzen zur Lunge transportieren.

Viele Menschen verwechseln PH mit «normalem» Bluthochdruck, dabei handelt es sich um zwei verschiedene Erkrankungen. Bei der Hypertonie, auch Bluthochdruck oder systemische Hypertonie genannt, ist der Druck in den Arterien im gesamten Körper höher, als er sein sollte. In diesem Fall können Sie den Bluthochdruck mit einer Blutdruckmanschette überprüfen.

Die pulmonale Hypertonie hingegen betrifft gezielt die Gefässe in der Lunge und die Lungenarterien. Bei der PH werden Gefässe geschädigt, verengen sich und verlieren ihre Elastizität. Aufgrund dieser Schäden muss die rechte Herzkammer viel härter arbeiten, um das Blut weiterzupumpen.

Bei Menschen im Anfangsstadium einer PH treten häufig Symptome auf, die auch bei anderen gängigen Erkrankungen üblich sind. Sie fühlen sich kurzatmig und abgeschlagen, haben Schmerzen in der rechten Bauchgegend und leiden unter Appetitmangel. Diese unspezifischen Symptome verzögern oft die Diagnose, bis schliesslich stärkere Symptome wie Knöchelödeme, Brustschmerzen, Schwindel und Herzklopfen auftreten.

Wird die PH nicht behandelt, kann dies schliesslich zu einer Herzinsuffizienz führen.

Wie häufig tritt eine pulmonale Hypertonie auf? 

Es ist nicht bekannt, wie viele Menschen eine PH haben. Schätzungen zufolge leben weltweit 50 bis 70 Millionen Menschen mit dieser Krankheit. Die PH tritt vor allem bei älteren Patienten auf, grundsätzlich kann sie aber Erwachsene jeden Alters treffen. Weltweit hat etwa einer von zehn Menschen über 65 Jahre eine PH. Wissenschaftlern zufolge wird diese Zahl in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich weiter steigen.

Menschen mit bestimmten Lungen- und Herzerkrankungen, wie Mitral- oder Aortenklappenerkrankungen, Sklerodermie, Sichelzellkrankheit und HIV, haben ein höheres Risiko, an einer pulmonalen Hypertonie zu erkranken.

Wodurch wird eine pulmonale Hypertonie verursacht? 

Eine PH entsteht häufig als Folge von Vorerkrankungen, Krankheiten und einer Exposition gegenüber Umweltgiften. Ein erhöhter Blutdruck in den Lungenarterien kann bei einigen angeborenen Herzkrankheiten, bei der koronaren Herzkrankheit (KHK), bei Leberzirrhose, Blutgerinnseln in der Lunge und bei Bindegewebserkrankungen auftreten.

Lungenprobleme sind eine weitere häufige Ursache einer PH. Auch COPD, einschliesslich chronischer Bronchitis und Emphysem, interstitielle Lungenerkrankung und obstruktive Schlafapnoe (OSA) können zu einer PH führen.

Wie wird die pulmonale Hypertonie diagnostiziert? 

Ärzte diagnostizieren eine pulmonale Hypertonie mit einer Reihe von Tests.

  • Elektrokardiogramm (ECG oder EKG)
  • Herzkatheteruntersuchung
  • Sechs-Minuten-Gehtest
  • Assessment

Sobald Ihr Arzt eine PH diagnostiziert hat, wird die Ursache abgeklärt.

  • Mit der Computertomographie, auch CT oder CAT genannt, werden Lungen auf Lungenerkrankungen oder Blutgerinnsel untersucht.
  • Schlafuntersuchungen helfen dabei, eine Schlafapnoe auszuschliessen, bei der es zu vorübergehenden Atemaussetzern im Schlaf kommt.
  • Labortests dienen dem Ausschluss anderer spezifischer Krankheitsbilder.
  • Mit Lungenfunktionstests (PFT) wird abgeklärt, ob Sie eine obstruktive Lungenerkrankung haben.

Wird bei diesen Untersuchungen eine Ursache für die PH festgestellt, diagnostiziert der Arzt eine sekundäre pulmonale Hypertonie. Gibt es keine bekannte Ursache, spricht man von einer primären pulmonalen Hypertonie.

Lungenfunktionstests bei pulmonaler Hypertonie

PFTs messen, wie Luft in die Lunge und aus der Lunge strömt, wie viel Luft die Lunge halten kann und wie gut der Gasaustausch läuft. Viele Menschen mit einer PH leiden an einer Lungenerkrankung wie COPD oder Lungenfibrose und benötigen ggf. einen Therapieplan.

PFT-Messungen, einschliesslich FVC/DLCO und FVC/DLCO/VA, stellen eine nichtinvasive Möglichkeit dar, frühe Anzeichen einer PH zu erkennen. Die Forschung zeigt, dass eine frühzeitige Diagnose der PH deren Behandlungsergebnisse verbessert. Durch eine frühzeitige Diagnose kann das Behandlungsteam frühzeitig einen Therapieplan aufstellen, der schwerwiegenden Folgen der Krankheit verlangsamt, verhindert und möglicherweise sogar rückgängig macht.

Zur Bestätigung der Diagnose wird gegebenenfalls ein Folgetermin mit einem Facharzt empfohlen.

 

Die klinischen Aussagen stammen aus folgenden Quellen:
https://medlineplus.gov/pulmonaryhypertension.html
https://phassociation.org/patients/aboutph
https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/6530-pulmonary-hypertension-ph
https://www.lung.org/lung-health-diseases/lung-procedures-and-tests/six-minute-walk-test
https://www.ucsfhealth.org/en/conditions/pulmonary-hypertension/diagnosis
https://www.europeanreview.org/wp/wp-content/uploads/6658-6664.pdf

Kristina Neumeyer
Kristina Neumeyer
Respiratory Therapist
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